Bereits im 19. Jahrhundert erreichte die Eisenbahn die Stadt Felanitx. Häufig wird das große Gebäude, welches eine Weinbauschule (Estacion Enologica) beherbergt als der ehemalige Bahnhof angesehen, das ist jedoch falsch. Bis zum Jahre 1967 wurde hier noch Güterverkehr betrieben, welcher zu diesem Zeitpunkt auf den Linien der FCM komplett eingestellt worden ist. Nur etwa ein Jahr länger herrschte Betrieb auf der rund 43 km langen Strecke, welche in Santa Maria von der Hauptstrecke nach Inca abzweigte. In Santa Maria ist noch eine Brücke an der Carrer de Bernat de Santa Eugénia erhalten geblieben. Im ersten Verlauf der Strecke nach Santa Eugénia ist so gut wie nichts mehr zu erkennen, da die durchschnittenen Felder seit langem wieder durchgängig bepflanzt sind. Bei Camí de Muro quert die Trasse die Autobahn nach Inca. An dieser Stelle ist eine Straßenbrücke neu erbaut worden. Hier nach ist bis zur Querung der MA-3020 wieder keinerlei Rest zu entdecken. In Santa Eugénia ist am ehemaligen Bahnhof ein Schwimmbad entstanden und das Empfangsgebäude hat so einen neuen Zweck erhalten. Es befindet sich an der Straße nach Biniali. Hier führt die Strecke im Bogen um Santa Eugénia herum. Die Trasse ist teilweise zu einem Wirtschaftweg geworden. Dann nähert sich die Strecke der MA-3040, vorbei an einem Grundstück, durchschneidet die Trasse ein weiteres um kurz darauf die MA-3011 zu kreuzen. Hier abermals teilweise in einen Weg verwandelt, wendet sich die Strecke in mehren Kurven in südlicher Richtung Algaida zu. Hier ist offensichtlich durch den Bau der Autobahn vollendet worden, was mit der Stillegung begann. Der Bahnhof muß sich in etwa an der Stelle des Kreisverkehrs der Ausfahrt Algaida befunden haben, jedenfalls ist kurz dahinter an der Straße nach Sencelles der Trassenverlauf erkennbar. Nach Algaida wendet sich die Strecke Montuiri zu. Auf dem ersten Stück ist es auch heute noch eine Bahn, jedoch keine Eisen- sondern eine Autobahn (Neubau in den Jahren um 2003). Auf etwa halber Strecke nach Montuiri verläßt die Bahntrasse die der Autobahn um in einem weiten Bogen zuerst die MA-3230 und dann unmittelbar vor dem Bahnhof die Carrer Pujol zu queren. Dort existiert noch ein Wärterposten. Das Gebäude des Bahnhofs ist in ein Wohnhaus umgebaut, dem Verfall entrissen worden. Im weitern Verlauf ist durch Renaturierung bis Porreres kein Überbleibsel zu finden. Die Strecke umfuhr Porreres südwestlich, auf dem letzten Stück der MA-503 folgend. In einem Wohn- / Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand, etwa 100 m vom Kreisverkehr an der MA-504 entfernt, befinden sich in Mitten neuer Häuser die Reste der Station. Erhalten sind das Empfangsgebäude sowie einige Nebengebäude. Nach Porreres ist ebenfalls so gut wie nichts mehr zu erkennen. An einigen Stellen ist die Trasse auch hier zu Wirtschaftwegen geworden. Die Stadt Felanitx wird erreicht. Dort hat man die Straße welche einst Bahnstrecke gewesen ist in Carrer del Tren benannt. Der Bahnhof wird aus südlicher Richtung erreicht und liegt im Grundstück hinter der besagten Klinik. Gegenüber des Bahnhofs liegt noch eine Kneipe, welche an die Station erinnert. Der Bahnhof liegt direkt an der Passeig de Ramon Llull. Mehr oder weniger erhalten sind hier der Güterschuppen sowie der Lokschuppen. Alles andere ist entweder abgetragen oder im grün verschwunden.
- Text 11.08.2007 / Korrektur 06.11.2012-
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