Die Strecke nach Santanyí wurde als vorletzte (abgesehen von der Hafenbahn) im Jahre 1918 eröffnet. Sie hatte eine Länge von rund 48 km. Geschlossen wurde die Strecke als erste im Jahre 1965, mittelbar durch den Neubau des Flughafen. Die Strecke zweigte in Son Olivia in weitem Bogen von der Hauptstrecke nach Inca ab. Noch heute kann man dort den Steckenverlauf erahnen, denn die Straße die anstelle der Bahntrasse entstanden ist, führt in einem Bogen (Carrer del Prevere Rafael Barrera). Dort verschwindet die Trasse zunächst. In Coll d´en Rabassa ist noch das alte Bahnhofsgebäude erhalten. Wieder aufgetaucht bei es Pil.larí findet man noch eine Brücke, den verfallenen Bahnhof und eine tunnelähnliche Unterführung, wobei der Einschnitt teilweise verschüttet ist. Dann ist sie ebenfalls als Straße auf einem Stück überbaut worden und kreuzt ein weiteres mal die Autobahn nach Llucmajor um danach, teilweise ebenfalls zur Straße geworden, S´Arenal zu erreichen. Dort kann man den alten Viadukt über den Torre del Jueus finden. Dies ist eine einbogige Steinbrücke. Hier verliert sich die Trasse wieder in teilweiser Überbauung oder durch Renaturierung. Kurz vor Las Palmeras taucht die Trasse wieder auf, führt bei einem Klärwerk über den Viadukt de Son Veri um dann in einem fast 180 Grad Bogen wieder nordwärts zu streben und einen weiteren Viadukt zu überqueren. Durch eine weitere 90 Grad Kurve, die Richtung wieder ostwärts gewendet, wird der gleiche Torrente, welcher vom Viadukt de Son Veri überbrückt wird auf einem weiteren drei-bogigem Viadukt überquert. Nach weiteren 3 km wird die Trasse der Autobahn erneut gekreuzt um nach fast geradlinigen 4,5 km wird der Stadtrand von Llucmajor erreicht. Sie führt dort unmittelbar durch den Kreisverkehr um im Ort selbst in die Carrer del Badía Blanca überzugehen. Leider konnte ich das noch exisitierende Bahnhofsgebäude nicht ausfindig machen. Nach Llucmajor verliert sich die Bahn fast vollständig. Sie taucht erst auf etwa der halben Strecke nach Campos wieder auf und führt dort einige km parallel zur Hauptstraße immer wieder durch Felder unterbrochen auf Campos zu. In Campos erinnert die Ronda de la Estació, das zu einem Wohnhaus umgebaute Bahnhofsgebäude und ein gerade restauriertes Bahnwärterhaus an eine vergangene Epoche. Zwischen Campos und Ses Salines erinnert nahezu nichts mehr an die Eisenbahn, außer direkt an der Straße von Campos das Gebäude des Bahnhofs von Banos de San Juan. In Ses Salines indes lebt sie in Form des zum Wohnhaus umgebauten Bahnhofsgebäudes und der Carrer Estació fort. Ebenfalls erhalten ist dort ein Nebengebäude des Bahnhofs auf dem gleichen Grundstück, vermutlich das Toilettenhaus. Wieder mehr oder weniger still wird Llombards erreicht, leider konnte ich den dort erhaltenen Bahnhof ebenfalls nicht finden, habe mir dazu aber vielleicht auch zu wenig Zeit genommen. Nur wenige km weiter erreicht die Strecke nun Santanyí, den Endpunkt. Hier kann man noch (2007) den Güterschuppen sowie die Reste des Lokschuppens und ein Wasserhaus finden. Etwas weiter in den Ort hinein ist das ebenfalls zu Wohnzwecken umgebaute Empfangsgebäude erhalten geblieben.
- Text aktualisiert: 06.11.2012 -
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